Der Onlinehandel befindet sich gerade an einem sehr interessanten Zeitpunkt. Man möchte noch nicht vom Scheideweg reden, aber aktuell wird quasi über die Zukunft des Onlinehandels entschieden. Händler müssen zum einen mit Amazon kämpfen, das immer größere Teile des Kuchens an sich reißt und man somit quasi nur noch als Lieferant so lange zur Verfügung steht, bis „der große Riese“ das Produkt selber herstellt und vertreibt. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr sogenannte „Touchpoints“ mit den Kunden, die man als Onlinehändler bespielen müsste, um weiterhin relevant zu bleiben und die Kunden abzuholen. Um sich darüber auszutauschen, was die Zukunft für Onlinehändler, Shopsoftware-Hersteller und anderen Dienstleister rund um den Onlinehandel so bringen kann und wird, hat man sich am 18.10. auf der eCommerce Future in Köln getroffen.

Das Setting dieser eintägigen Konferenz war erstklassig gewählt, denn die Veranstalter hatten in das RheinEnergieSTADION nach Köln eingeladen, wo direkt mit dem ersten Vortrag durch Dr. Kay Hudetz vom IFH Institut die Tendenz des Tages zu erkennen war. Amazon ist der Platzhirsch und man muss sein Bestes tun, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Es wird immer mehr dazu übergehen, dass die Offline- und die Online-Welt verschmelzen und es somit keine klare Trennung mehr zwischen den beiden geben wird. Gut zu sehen war dies z.B. beim Thema Ratenkauf, welches durch Hannes Rogall von easyCredit ein wenig beleuchtet wurde. Dank der Lösung von Ratenkauf by easyCredit ist es zum Beispiel möglich, im stationären Handel ein Produkt zu erwerben und direkt über die Ratenkauf-App zu bezahlen. Einfach QR-Code scannen, Rate berechnen und mitnehmen. So einfach kann bezahlen heutzutage sein. Interessant auch, dass sich die Kunden aktuell zu 96% für den Kauf eines Produktes entscheiden, nachdem sie die App zum Ratenkauf aufgemacht hatten, um sich ihre Raten berechnen zu lassen.

Interessant war außerdem der Vortrag von Fritz von Hardenberg, der einen Einblick darin gab, wie sich eBay für die Zukunft aufstellt und dass man aktuell einiges versucht, um auch die junge Klientel wieder für sich zu begeistern. Ein Teil dieser Strategie ist zum Beispiel die Einführung von „Catch by eBay„. Einer App, die sich an sogenannte „Young Value Shopper“ richtet und damit in direkter Konkurrenz zum Platzhirsch Wish steht. Aber selbstverständlich hat man auch hier ein Auge auf die Entwicklung von KI und Voice-Interfaces. Im Anschluss zeigte Dr. Gregor Schrott von der Firma Bosch, welche Fortschritte man in Bildanalyse und -erkennung InHouse gemacht hat, um seine Prozesse im Reparatur-Management zu beschleunigen. Dank selbstgeschriebener KI kann man ein Ersatzteil innerhalb kürzester Zeit erkennen, bestellen und einbauen, so dass z.B. Fertigungsanlagen nur noch geringe Ausfallzeiten haben. Ein sehr interessanter Blick über den Tellerrand des klassischen eCommerce in die Welt des B2B-Handels. Als krönenden Abschluss hatten die Veranstalter eine Podiumsdiskussion über die Zukunft von Onlineshop-Software vorbereitet, an der Vertreter von Oxid, Shopware, Intershop, Shopify und Smartstores teilnahmen.

Expertenrunde zum Thema „Zukunft der Shopsysteme“

Insgesamt war die eCommerce Future 2018 ein gelungenes Event, der einen guten Überblick darüber gegeben hat, mit welchen Themen sich Händler zukünftig beschäftigen können und sollten.