Laut Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) ist die Zahl der Sendungen im Jahr 2018 auf über 3,5 Milliarden gestiegen. Das entspricht fast 12 Millionen Sendungen pro Zustelltag allein in Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier etwas schiefgeht, ist also nicht gerade gering. Um sich als Online-Händler gegen dieses Risiko abzusichern, gibt es eine einfache Lösung: Der versicherte Versand.

Der versicherte Versand ist bis zu einem gewissen Wert mittels einer kostenlosen Haftung seitens der Versanddienstleister, einer separaten Höherversicherung oder diversen Zubuchoptionen zur Versandversicherung möglich. Insbesondere das Versenden höherpreisiger Waren stellt für viele Online-Händler eine Herausforderung dar. Dabei gibt viele Möglichkeiten einer Versandversicherung, die je nach Versanddienstleister variieren. Doch wo liegen die Unterschiede und welche Zubuchoption ist die Richtige für Ihren Versand? Was gibt es bei einer Versandversicherung zu beachten? Und ab wann lohnt sich versicherter Versand überhaupt?

In diesem Artikel klären wir alle Fragen zum Thema versicherter Versand. Zudem finden Sie eine Zusammenfassung der Zubuchoptionen und Versicherungsmöglichkeiten aller Versanddienstleister, die Ihnen Ihren Versand von (höherpreisigen) Waren vereinfachen und sicher gestalten. 

Was ist versicherter Versand und wann lohnt er sich?

Beim versicherten Versand haftet der jeweilige Versanddienstleister für den Verlust oder die Beschädigung der versendeten Ware. Kommt die bestellte Ware also nicht beim Empfänger an, ist diese bis zu einer gewissen Versicherungssumme finanziell abgesichert – sofern die Verpackungsrichtlinien vom Versender beachtet wurden. Im Schadensfall werden beim versicherten Versand sowohl der Einkaufswert als auch die jeweiligen Versandkosten zurückerstattet. Somit können Sie Ihren Kunden einen schnellen und unkomplizierten Neuversand anbieten, ohne dabei wirtschaftliche Verluste befürchten zu müssen. Versicherter Versand lohnt sich also immer, wenn Sie den finanziellen Verlust durch einen Versandschaden oder -verlust nicht tragen können oder möchten. Dies ist insbesondere bei höherpreisigen und hochwertigen Waren der Fall.

Standardmäßig versicherter Versand bei DHL, UPS, DPD und GLS

Der versicherte Versand ist bereits bei verschiedenen Versanddienstleister, wie UPS, DHL, DPD und GLS, standardmäßig in den gewöhnlichen Versandkosten für Pakete enthalten. Die Haftung von Paketen ohne deklarierten Wert gilt jedoch nur bis zu einer gewissen Preisgrenze und variiert je nach Versanddienstleister. UPS haftet z.B. für Pakete ohne deklarierten Wert bis zu 510,- €. Diese Haftungsgrenzen haben die oben genannten Versanddienstleister für ihren Standard-Paketversand: 

DHL: 500,- €

UPS: 510,- €

DPD: 520,- € 

GLS: 750,- € 

Für Inhalte unter diesen Preisgrenzen haftet der Versanddienstleister bei Selbstverschuldung automatisch. 

Höherversicherung der Versanddienstleister

Überschreitet der Inhalt Ihres Pakets diese Preisgrenze, ist eine zusätzliche Versandversicherung bzw. Höherversicherung empfehlenswert. Sollte das Paket trotz ordnungsgemäßer Verpackung beschädigt werden oder verloren gehen, können Sie den Versanddienstleister dafür haftbar machen und eine Entschädigung einfordern. 

Die Angebote für eine Höherversicherung der relevanten Versanddienstleister werden folgend aufgelistet: 

Höherversicherung mit DHL

Für besonders wertvolle Waren bietet DHL eine Höherversicherung bzw. Transportversicherung bis zu einem Wert von maximal 25.000,- €. Hierzu gibt es jedoch auch spezielle Verpackungsrichtlinien, die zu beachten sind. Beispielsweise darf die Außenverpackung keine Rückschlüsse auf den Wert des Paketinhalts zulassen. 

Höherversicherung mit Hermes

Hermes bietet keine Höherversicherung an. Somit ist ein versicherter Versand über der Haftungshöchstgrenze eines Pakets von 500,- € nicht möglich. 

Höherversicherung mit UPS

UPS bietet die Option, den Inhalt eines Paketes über den oben genannten Haftungsgrenzen zu versichern. In diesem Fall können Sie einen höheren Versicherungswert für Ihre Sendung deklarieren.

Höherversicherung mit DPD

DPD ermöglicht es nur Geschäftskunden auf Wunsch eine Höherversicherung bis zu maximal 13.000,- € zu vereinbaren. 

Wie melde ich ein verloren gegangenes oder beschädigtes Paket beim versicherten Versand?

Wenn das Paket beschädigt oder gar nicht beim Empfänger ankommt, ist das dank der Versandversicherung nur halb so ärgerlich. Denn beim versicherten Versand ist das Paket gegen diese Fälle abgesichert. Aber was gilt es jetzt zu tun? 

Beim verloren gegangenen Paket:

Ist das versicherte Paket verloren gegangen, dann muss der Versanddienstleister dieses zunächst als offiziell vermisst melden. Hat sich ein Paket seit 20 Tagen (national) oder 30 Tagen (international) nicht weiter bewegt bzw. wurde innerhalb dieser Zeit nicht zugestellt, so gilt es als verloren. Um das verloren gegangene Paket nun zu melden, gibt es je nach Versanddienstleister verschiedene Möglichkeiten:

  • Bei DPD und bei Hermes kann sowohl der Absender als auch der Empfänger den Verlust melden.
  • Bei DHL wird lediglich der Vertragspartner, also der Versender über den Status der Nachverfolgung informiert. Hier kann der Versender schon nach sechs Tagen unverändertem Sendungsstatus einen Nachforschungsauftrag für das Paket stellen.
  • Bei GLS kann nur der Versender einen Nachforschungsauftrag stellen. 

Beim beschädigten Paket:

Bei beschädigter Ware gelten folgende Regeln: Schäden eines Pakets und/oder Inhalts müssen innerhalb von sieben Tagen nach der Ablieferung schriftlich gemeldet werden. Damit die Versandversicherung in Anspruch genommen werden kann, darf die Verpackung keinen Aufschluss über den Wert des Paketinhalts geben und muss eine transportsichere Verpackung aufweisen. Hat der Versender diese Bedingungen sichergestellt, kann er für die Reklamation eine Schadensmeldung beim Versanddienstleister einreichen.

Welche Informationen benötige ich für die Erstattung beim versicherten Versand?

Damit die Versanddienstleister Ihren Anspruch auf Erstattung beim versicherten Versand bearbeiten, benötigen diese zunächst weitere Informationen über die Sendung und deren Inhalt: 

  • Bei Beschädigung der Ware, benötigen Sie fünf Fotos des Paketinhalts,
  • sowie ein Bild der Verpackung
  • Bei einem Verlust des Pakets benötigen Sie eine schriftliche Erklärung des Empfängers, dass das Paket nicht bei Ihm angekommen ist
  • In beiden Fällen muss die originale Kaufrechnung des Versanddienstleisters,
  • sowie eine Kopie der Rechnung des Empfängers vorgewiesen werden

Zubuchoptionen der verschiedenen Versanddienstleister

Die Inhalte eines Pakets mittels einer Höherversicherung abzusichern, ist eine gute Maßnahme, um die Risiken eines erfolglosen Versands zu minimieren. Gleichzeitig lohnt es sich insbesondere beim Versenden höherpreisiger Waren sicherzustellen, dass die Ware auch bei dem richtigen Empfänger ankommt und nicht weitergeleitet wird. Dafür gibt es mehrere Zubuchoptionen: 

Zubuchoptionen bei DHL

Bei einem Versand mit DHL gibt es folgende Zubuchoptionen

  • Persönliche Übergabe: Einfache Identitätsprüfung – die Ware wird nur an den Empfänger oder einen Bevollmächtigten übergeben.
  • Ident-Check: Ausweisgestützte, dokumentierte Prüfung von der Identität und/oder dem Alter. Die Zustellung erfolgt nur an den Empfänger persönlich.
  • Keine Nachbarschaftszustellung: Diese Zubuchoption wahrt die Diskretion Ihrer Kunden. Zudem wird das Risiko eines Diebstahls minimiert, da kein Zustellversuch bei einem Nachbarn oder im zugänglichen Hausflur stattfindet. Ist der Empfänger nicht zu Hause, wird die Sendung bei einer Postfiliale oder Packstation abgegeben. 

Zubuchoptionen bei Hermes

Der Paketversand mit Hermes bietet folgende Möglichkeit für eine direkte Zustellung an den Empfänger: 

  • IdentService: Die Ware wird dem Original-Empfänger persönlich gegen Vorlage eines Reisepasses oder Personalausweises übergeben. Der Original-Empfänger muss mindestens 18 Jahre alt sein.

Zubuchoptionen bei UPS

UPS bietet folgende Möglichkeiten für eine zielgenaue Zustellung Ihres Pakets: 

  • Direct Delivery Only: Das Paket wird direkt an den Empfänger zugestellt. Es ist keine Umleitung oder Hinterlegung an einem UPS Access Point möglich.
  • Unterschrift erforderlich: Die Zustellung erfolgt nur gegen Unterschrift. Eine Kopie der Unterschrift wird zudem bereitgestellt.

Versicherter Versand und passende Zubuchoptionen mit shipcloud

shipcloud bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Ware zusätzlich zu versichern. Mit diversen Zubuchoptionen können Sie sicherzustellen, dass Ihre Sendung auch bei dem richtigen Empfänger ankommt. Folgende Zubuchoptionen bietet Ihnen shipcloud, sofern Sie Ihre eigenen Versandkonditionen hinterlegt haben: 

  • Höherversicherung ist mit DHL, UPS und Cargo International möglich.
  • Identitäts-Check: Mit DHL und Hermes erfolgt die Zustellung der Ware nur nach Prüfung der Identität.
  • Mit DHL erfolgt die Zustellung nur an den Empfänger persönlich.
  • Mit UPS wird Ihr Paket direkt an den Empfänger oder einer Person des gleichen Haushalts übergeben. Diese Sendungen können dabei nicht umgeleitet werden.

Weitere Informationen zu Höherversicherungen finden Sie in unserem Help Center. 

Bei weiteren Fragen zum versicherten Versand und Versenden von höherpreisigen Waren, kontaktieren Sie uns!


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